Griechisch Sprachwissenschaft

Griechische Phonetik: Grundsätzliche Regeln

Griechische Phonetik: Grundsätzliche Regeln     Referenzen: BR § 1-11

 

Über das griechische Alphabet:

https://grlat.com/das-griechische-alphabet/

 

Unter griechischen Buchstaben gibt es sieben Schriftzeihen, die die Vokale bzw. Diphthonge[1] bezeichnen:

 

       Vokale: α, ε, η, ι, ο, υ, ω

 Diphthonge: αι, ει, ηι=ῃ, οι, υι, ωι=ῳ, αυ, ευ, ηυ, ου, ωυ

 Selten zu sehen sind υι, ηυ sowie ωυ.

 

Es gibt Unterschied zwischen langem und kurzem Vokal:

 

 ε und ο sind immer naturkurz.

 η und ω sind immer naturlang.

 

Die Tonlänge von α, ι, υ sind durch Buchstaben nicht fixiert.

Die Diphthonge sind i. d. R. immer lang, es sei denn, dass ablautende -αι und -οι meistens als kurz gelten.

 

Griechisches υ entspricht dem deutschen „y“, während der griechische Diphthong ου mit dem lateinisch- bzw. deutschen Monophthong „u“ umzuschreiben ist:

 

Κῦρος / Kyros    Θουκυδίδης / Thukydides     Οὐρανός / Uranos

 

Dem griechischen Zeichensystem fehlt dasjenige, mit dem man einen alleinstehenden Hauchlaut (wie deutsches „h“) bezeichnen kann.

Infolgedessen gibt es folgende Art, worauf man ein anlautender Vokal einen Hauchlaut enthält oder nicht[2]:

 

ἀ, ἐ, ἠ, ἰ, ὀ, ὐ, ὠ = spīritus lēnis („sanfter Hauch“) bzw. a, e, i, o, u

 ἁ, ἑ, ἡ, ἱ, ὁ, ὑ, ὡ = spīritus asper („rauer Hauch“) bzw. ha, he, hi, ho, hu

 

Ein anlautendes ρ trägt immer spīritus asper, obwohl es kein Vokal ist[3].

Beispiele:

ῥήτωρ (Redner), ῥᾴδιος (leicht, einfach), ῥυθμός (Bewegung, Ablauf, „Rhythmus“), Ῥόδος (Rhodos)

 

θ, φ und χ enthalten stets Hauchlaut wie folgt:

 

θ = th (τ + h)

φ = ph (π + h)

χ = ch (κ + h)

 

Beispiele:

θεός / der Gott (wie „Theologie“)

 φιλόσοφος / „Philosoph“

 χορός / der Tanz, der „Chor“

 

[1] Kühner-Blass 1, 61-64.

[2] Kühner-Blass 1, 66 f.

[3] Kühner-Blass 1, 67.

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